Eine steigende Lebenserwartung und der zunehmende Anteil Rentner lässt die Sparquote steigen. Dadurch ist man einerseits mit steigendem Sparvermögen konfrontiert und andererseits stehen gar nicht so viele Investitionsmöglichkeiten zur Verfügung. Immobilien und speziell Wohnimmobilien haben sich als stabiles Investment und guter Inflationsschutz etabliert, deren Rolle wird zukünftig noch wichtiger.
Hat man eine Immobilie gekauft, geerbt, geschenkt bekommen oder möchte man in eine Anlegerwohnung investieren so soll man einen konkreten Plan für die Zukunft haben. Man kann die Wohnung für sich selbst nutzen oder diese sanieren, einen Mehrwert schaffen und mit dem höheren Preis verkaufen (Buy & Sell Strategie), muss aber in diesem Fall auch Gewinnsteuer zahlen. Alternativ kann man sich für eine Buy & Hold Strategie entscheiden und die Wohnung vermieten. Hier kann man sich für unkomplizierte passive Variante der Langzeitmiete entscheiden (was die meisten auch tun) oder die Immobilie auf Kurzzeitbasis vermieten. Alternativ zur Wohnungsanschaffung steht noch Miete mit darauffolgender Untermiete zur Auswahl. In diesem Fall sollte man den Vertrag auf einen möglichen Untermietverbot checken lassen und jedenfalls mit dem Vermieter Rücksprache halten. Des Weiteren sollte man sich auch über die gesetzliche Regelungen in der jeweiligen Stadt/Region informieren – denn manche Stadtzonen können von der gewerblichen Vermietung ausgeschlossen sein. In Wien beispielsweise heißen solche Stadtteile „Wohnzonen“. Ob Ihre Wohnung sich in so einer Wohnzone befindet, kann man mithilfe des Flächenwidmungsplans (Flächenwidmungs- und Bebauungsplan) herausfinden. Hat man das passende Objekt gefunden, so stellt sich die Frage auf wie viel Aufwand hinter dem Prozess der Fewo Vermietung eigentlich steckt?
Kurzzeitmiete bedarf in den meisten Fällen einer Gewerbeanmeldung, da es sich um gewerbliche Einkünfte und nicht die aus der Vermietung und Verpachtung handelt. Bereits bei diesem Punkt kann es für manche schon etwas mühsam werden. Außerdem ist Kurzzeitmiete keine passive Einkommensquelle, wobei man einige Prozesse automatisieren (Kommunikation, Check-in) und andere (Reinigung, Wäscheservice) auslagern lassen. Man kann auch eine Agentur mit der gesamten Verwaltung beauftragen. So eine Agentur nimmt Ihnen gegen Bezahlung einer monatlichen Provision (in der Regel sind es ca. 20 % vom generierten Buchungsumsatz im Monat) den gesamten Aufwand ab, so dass Sie genau so viel involviert sind, als wie es bei der Langzeitmiete der Fall wäre. In so einem Fall müssen Sie auch keine Gewerbe dann anmelden. Des Weiteren muss man die Kosten (Wohnraumausstattung, Abgaben, Steuer, Waschkosten, Reinigungskosten, Provisionen etc.) mit potenziell möglichen Einnahmen abwägen. Man soll also eine Kalkulation machen, um herauszufinden inwiefern das ganze Vorhaben sich auszahlen lässt. Grundsätzlich bringt Kurzzeitmiete eine deutlich höhere Rendite als Langzeitmiete, teilweise bewegt man sich hier im zweistelligen Bereich. Dieses Ereignis belegen auch zahlreiche Studien und Artikel. Allerdings lässt sich sagen, dass man mit der Kurzzeitmiete sowohl sehr gut verdienen kann als auch knapp bei 0 bleiben kann. Vieles hängt hier von der Wohnungslage, richtigen Vermarktung und Preisen, Anbindung auf Buchungsplattformen und Umgang mit diesen, Organisation der operativen Prozesse sowie smarter Nutzung digitaler Hilfsinstrumenten ab.
Fewo-Vermietung wird zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Dafür sprechen auch zahlreiche Reisetrends. So planen immer mehr Leute bei der nächsten Reise ihre Arbeit mit Urlaub zu kombinieren und auch länger zu bleiben. Gleichzeitig wird seitens der Reisenden mehr Individualität und Authentizität gewünscht, was Fewo Segment im Vergleich zu Hotels attraktiver macht. Nachdem ein Aufenthalt in einer Wohnung günstiger als Hotelaufenthalt ist, spricht auch der Preisfaktor für Kurzzeitmiete. Aus diesen Gründen zahlt es sich auf jeden Fall aus, Kurzzeitmiete auszuprobieren und sich damit vertraut zu machen.
Wie wird man mit Kurzzeitmiete erfolgreich? Folgende Faktoren sollten nun berücksichtigt werden:
- Wohnungslage
- Wohnungsausstattung und Design
- Qualitativer Content (Fotos, Beschreibungstexte etc.)
- Vermarktung auf diversen Buchungsplattformen (OTAs, Vacation Rentals)
- Vermarktung auf Direktkanälen wie z. B Social Media
- Wettbewerbsfähige Preise (Dynamische Preisinstrumente)
- Gutes Facility-Management: Sauberkeit (Reinigung), Energiemanagement und aufrechtes Funktionieren aller technischer Geräte
- Reibungslose Kommunikation und unkompliziertes Check-in
Hat man sich um die oben genannten Punkte gekümmert und kann diese abhacken, so hat man bereits eine solide Basis geschaffen, erfolgreich in die Kurzzeitmiete zu starten. Weiterer Erfolg wird davon abhängen, wie gut Sie organisiert sind und inwiefern Sie sich um operative Prozesse und Abläufe (Reinigungsqualität, Preisgestaltung, Kommunikation) weiterhin kümmern.
Hilfreiche Links mit weiterführenden Informationen zum Thema Kurzzeitmiete in Österreich finden Sie hier:
- Airbnb Hilfecenter Wien – Airbnb-Hilfecenter
- Stadt Wien Wohnungen für touristische Zwecke vermieten - Touristenwohnungen, Ferienwohnungen (wien.gv.at)
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